MOUNTAINBIKETOUREN
IN SLOWENIEN

DAS SOČA-TAL

Das Soča -Tal liegt im Nordwesten Sloweniens im Herzen der Julischen Alpen. Es grenzt über weite Teile unmittelbar an Italien, im Norden ist auch Österreich nicht weit entfernt. Für Aktivurlauber, die sich gerne abseits der Massen bewegen und ursprüngliche Natur schätzen, bietet die Region beste Voraussetzungen.

Das Tal hat seinen Ursprung am Fusse des Vrsič-Passes, hier entspringt die Soca aus einer Karstquelle inmitten einer Felswand. Von hier fließt der noch vergleichsweise kleine Bach durch ein tief eingeschnittenes, enges Tal. Kurz vor Bovec mündet die vom Predil-Pass kommende Koritnica und der nun schon ansehnliche Fluss tritt hinaus in das Becken von Bovec. Hier ziehen sich die Gebirgswände etwas zurück und es bietet sich Platz für einige Campingplätze, einen kleinen Flughafen, etwas Landwirtschaft und den Ort mit seinen fast 2000 Einwohnern.

Folgt man dem Soča-Tal in seinem weiteren Verlauf, so kann man bald darauf den spektakulären Boka-Wasserfall bewundern ehe das Tal wieder enger wird. Die Bergrücken des Kobariski Stol und des Polovnik zwängen die Soča in eine enge und tief eingeschnittene Schlucht. In diesem Bereich befinden sich die bei Kajakfahrern und Raftern beliebtesten Abschnitte der Soča, die den Fluss auch weit über die Landesgrenzen hinaus berühmt gemacht haben. Bei der Ortschaft Kobarid öffnet sich das Tal wieder und über Tolmin, Most Na Soči, Kanal und Nova Goriza strebt die Soča nun gemächlich der Adria entgegen. In diesem südlichen Abschnitt herrscht im Gegensatz zum alpineren Oberlauf ein deutlich mediterraneres Ambiente.

Das Soča-Tal wurde im ersten Weltkrieg für fast drei Jahre zum erbittert umkämpften Frontgebiet und fand unter dem Begriff der Isonzo-Front (so der italienische Name der Soča) traurigen Eingang in die Geschichtsbücher. Zahlreiche Wege und Straßen sind noch aus dieser Zeit erhalten, immer wieder trifft man bei den Touren auf Relikte aus dieser Zeit. Sehr empfehlenswert zu diesem Thema ist ein Besuch im Museum von Kobarid.

Mountainbiken im Soča-Tal

Aufgrund der geschichtlichen Entwicklung ist das ganze Tal mit einem dichten Wegenetz durchzogen. Es gibt uralte Alm- und Wirtschaftswege, spektakuläre Kriegstrassen aus Zeiten des ersten und zweiten Weltkriegs sowie ein dichtes Netz aus kleinen Pfaden, da die Region schon seit jeher ein beliebtes Ziel für Wanderer und Bergsteiger war. Garniert wird das Ganze mit der einmalig schönen und ursprünglichen Landschaft, was das Soča-Tal für Mountainbiker zu einem absoluten Weltklasserevier macht.

 

Bovec

Das Tourengebiet von Bovec ist mit seinen tief eingeschnittenen Tälern vor allem landschaftlich besonders reizvoll. Allerdings muss man sich oft mit Stichtouren zufrieden geben, da Rundtouren wegen der enorm steilen Täler und einiger Restriktionen durch den Triglav Nationalpark selten möglich sind. Im Ort selber gibt es einige Cafés und Restaurants für ein erholsames Apres-Biking.

 

Kobarid

Nur wenige Kilometer südlich von Bovec liegt Kobarid. Das Tourengebiet um den Ort zu Füssen des Kobariski Stol bietet im Gegensatz zu Bovec bessere Möglichkeiten für ausgedehnte Rundtouren. Das Bike-Revier ist sehr abwechslungsreich und wird dominiert von den Gipfeln des Stol, Krn und Matajur. Im Ortszentrum von Kobarid gibt es die Möglichkeit, eine gelungene Tour bei einem kühlen Bier oder einem Cappuccino ausklingen zu lassen.

 

Tolmin

Noch einmal einige Kilometer weiter südlich liegt Tolmin, am Zusammenfluss von Soča und Tolminka. Trotz der geringen Entfernung zu Bovec steht das Tal hier schon mehr unter mediterranem Einfluss. Die Tourenmöglichkeiten sind fast endlos, von einfachen Touren in den Tälern bis zu anspruchsvollen Trailtouren ist hier alles geboten.

 

Beste Zeit/Klima

Die Lage an der Alpensüdseite und die Nähe zur Adria bestimmen das Klima der Region und die Bike-Saison ist entsprechend länger. Mitunter kann, vor allem in den tieferen Lagen, sogar ganzjährig auf Tour gegangen werden. Die besten Monate sind April bis Juni und September bis November. Vor allem die klaren Herbsttage sind sehr empfehlenswert. Ist man früh genug unterwegs, kann man am späten Vormittag schon eine fantastische Fernsicht genießen, während das Flusstal noch im Nebel liegt. Die Sommermonate Juli und August haben ebenfalls ihren Reiz, es kann aber mitunter sehr heiß werden.

 

Besonderheiten

In der Region gibt es eine Vielzahl von Wegen. Viele davon sind teilweise in Vergessenheit geraten oder werden nicht oder nur selten genutzt und gepflegt. Einerseits macht das den Reiz dieses Gebiets aus, andererseits muss man vereinzelt mit umgestürzten Bäumen, üppiger Vegetation, Hangrutschen oder, vor allem nach milden Wintern ohne Schnee, mit knietiefem Laubbelag auf den Trails rechnen. Auch die meist grobschottrigen Forst- und Almwege haben nur selten etwas mit den planierten Forstautobahnen beispielsweise in den bayerischen oder österreichischen Alpen zu tun. Auffahrten können daher teilweise etwas mehr Kraft und Energie kosten. Die dichte Bewaldung, vor allem mit Buchen, hat aber auch Vorteile: Der Großteil der Trails sind schöne, laubbedeckte Waldpfade, Geröllmonster wie etwa am Gardasee sind eher selten.

 

Sonstige Aktivitäten

Das Soča-Tal bietet neben Mountainbiken hervorragende Voraussetzungen für eine Vielzahl weiterer Outdoorsportarten. Internationale Berühmtheit erlangte die Region vor allem aufgrund der fantastischen Wildflüsse Soča und Koritnica - sie zählen unter Kennern zu den schönsten Flüssen der Alpen. Die smaragdenen Fluten werden von Kajakfahrern, Raftern und Hydrospeedern gleichermaßen geschätzt. Canyoning-Gruppen tummeln sich in den Schluchten der kleinen Seitenflüsse. Aber auch Fliegenfischer reisen gerne in die Region. Sie hoffen, vielleicht noch eine der sehr selten gewordenen Marmorata-Forellen zu erwischen.

Ausnahmebedingungen finden im Soča-Tal auch Paraglider und Drachenflieger vor. Das Gebiet war bereits mehrmals Austragungsort von internationalen Wettkämpfen. Darüber hinaus bietet sich die Region durch ein dichtes Wegenetz, gerade im Gebiet des Triglav Nationalparks, als ausgezeichnetes Wanderrevier an. In den schroffen Kalkwänden der Julischen Alpen kommen auch Klettersteig-Experten und Freunde alpiner Kletterrouten oder abwechslungsreicher Sportklettergärten auf ihre Kosten. Im Winter sind die umliegenden Berge ein perfektes Revier für Skitouren, bei Bovec kann man am Kanin auf den Pisten des höchstgelegen Skigebiets Sloweniens seine Schwünge ziehen.

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